Künzi streikt!Für echte Werte
Kürzlich hatte ich Sex mit einem Banker, den ich zufällig online kennengelernt hatte. Es war ganz gut, obwohl wir nicht viel gemeinsam haben.
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Kürzlich hatte ich Sex mit einem Banker, den ich zufällig online kennengelernt hatte. Es war ganz gut, obwohl wir nicht viel gemeinsam haben.
Ich schau noch gern den «Tatort» am Sonntagabend, weil ich schön abschalten kann, wenn andere Probleme haben. Und manchmal schau ich dann grad noch die Comedy auf SRF.
Foto: Yves Thom Es war so: Immer wenn ich wieder zum Bügu wollte, kam irgendein Problem, und ich musste wieder...
Schagge, der Corona ist ein Zeichen. Jetzt müsst ihr streiken!» Moll sicher, grad als alle Schiss hatten vor der ersten Welle, dann ein Streik. Weisch wie? Schagge schafft in der Pflege, und 90 Prozent aller Pflegenden sind Frauen.
14. 6. Wir haben Geschichte geschrieben. Also nicht so ein mickriges Leserbriefli, sondern einen fetten Eintrag fürs Geschichtsbuch: der grosse zweite Schweizer Frauenstreik 2019. Dammi Siech, wie guet war das denn? Ich hab mindestens fünfmal grännet und öppe gleich viel Bier getrunken, was chli blöd war wegen de WC, aber egal. Sogar Schagge hatte Tränen in den Augen: «Als SP-Badran weinen musste!» Dann schrie Tamara «Wir wollen kein Stück vom verschimmelten Kuchen, sondern die ganze verdammte Bäckerei», und wir rissen uns kollektiv die verweinten Oberteile vom Leib.
Hüt geht’s los. Mir streiked! Im Pischi. Ich wollte ja vorher noch schnell die Post holen und hab vor lauter Juhee den Schlüssel i de Wonig vergessen. Mir streiked! Im ganze Land. Sogar in der Urschweiz. Im Schwyzer Parlament sitzen doch glatt 91 Männer zu 9 Frauen. Da haben die Schwyzerinnen allen Grund für «Mehr Frauen in Wirtschaft, Politik und Verwaltung».
Hey, nume nöd ins Bockshorn jagen lassen vo de Grossverdiener! Am 14. Juni kann jedi Frau auf irgendeine Geissart streiken, sogar beim Schaffen. Man kann zum Beispiel den ganzen Tag lang immer «Määh!» statt «Ja» sagen. Oder nimm einen pflegebedürftigen alten Mann im Rollstuhl mit zur Arbeit, weil du einfach niemand anderen gefunden hast, der ihn betreuen kann: «Chef, können Sie mir mal helfen, meinen alleinstehenden, dementen Onkel auf die Rampe zu hieven?»
Ich hab gedacht, hey, in einem Monat ist schon der Frauenstreik, ich muss mal chli üben. Also bin ich go schaffe, aber ohne zu schaffen. Ich sass einfach neben der Maschine, die ich nicht bediente. Chantal musste meine Büez machen, was ihr gefiel, weil sie will ja schon lang chli mehr Verantwortung. Aber unser Flachbildschirm von Chef hat keine Ahnung von Personal.
Stellen Sie sich mal vor, Sie wären Prostituierte! Also keine Afängerin, sondern eine gestandene Berufsfrau mit viel Erfahrung. Und dann kommt so ein Schnurri und erklärt Ihnen live am Fernsehen, dass Sie wohl eine schlimme Kindheit hatten, sonst wären Sie ömel nicht Prostituierte geworden. Ein sendungsbewusstes Mannli, das alles besser weiss, weil … äh, wieso eigentlich?
Im Tram sagte ein Mann einem andern Mann, er habe würkli gnueg von diesem Genderzeug und diesem MeToo-Seich, und dann noch Frauenstreik, das sei doch alles nur ein Luxus-Getue von ein paar verwöhnten Emanzen. Man habe heutzutage ganz andere Probleme als das. Und von wegen Benachteiligung, hah!
Die haben einen jungen, toten Wal gefunden, der hatte 40 Kilo Plastic im Bauch. Mir persönlich wär’s lieber, wenn das viele Plastic im Menschen wär statt im Wal. Aber dann tun mir die Frauen doch leid, die so aufgespritzte Lippen haben und chugelrunde Brüste fast am Hals oben. Dasch doch komisch. Ich glaub, es heisst plastische Chirurgie wegen dem Plastic. Es gibt so viele Schönheits-OP wie noch nie, vor allem bei jungen Frauen. Wieso wollen immer mehr junge Frauen als läbige Barbies rumlaufen? Dasch doch gaga.
Gestern Abig kam mein Nachbar Pfeuti zu mir und war ganz aufgeregt. Sein Mami sei im Spital, Oberschenkelbruch, mit 71, aber sie könne nur sechs Tage bleiben, dann müsse sie raus, eine Riesensauerei für so eine alte Frau. Ich machte zwei Biere auf. Sie könne natürlich nicht heim, und was jetzt? Er sei doch ein Einzelkind! «Keine Ahnung», sagte ich. Pfeuti stöhnte.