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Frauenstreik

Am 14. Juni 2019 findet der zweite Frauenstreik statt. Es geht um Lohngleichheit und unbezahlte Hausarbeit. Um Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Und um das Ende von Sexismus und Gewalt. work berichtet laufend über die Streik-Gründe, die Protagonistinnen, die beteiligten Organisationen und geplante Aktionen.
Frauenstreik, Künzi streikt!

Gegen Pfeutis Pflege-Pläne

Gestern Abig kam mein Nachbar Pfeuti zu mir und war ganz aufgeregt. Sein Mami sei im Spital, Oberschenkelbruch, mit 71, aber sie könne nur sechs Tage bleiben, dann müsse sie raus, eine Riesensauerei für so eine alte Frau. Ich machte zwei Biere auf. Sie könne natürlich nicht heim, und was jetzt? Er sei doch ein Einzelkind! «Keine ­Ahnung», sagte ich. Pfeuti stöhnte.

Editorial, Frauenstreik

Endlich Aufbruch!

Die mageren politischen Jahrzehnte sind endlich vorbei: Die Klimajugend wagt den Aufstand. Weltweit. Weil es keinen Planeten B gibt. Weltweit protestieren und streiken auch die Frauen. Für mehr Lohn, mehr Zeit und für Respekt. Plötzlich ist wieder Bewegung in der Welt, Power und Hoffnung. Plötzlich wollen wieder Hunderttausende die Welt ver­ändern. Halten eine bessere Welt für möglich: eine frauenfreundlichere, gerechtere, ökologischere und friedlichere Welt. Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, existenz­sichernde Renten, eine gerechte Ver­teilung von Haus- und Sorgearbeit, eine CO2-neutrale Schweiz bis 2030 und dass «man die Hauptverantwortlichen für den Klimawandel, die Grosskonzerne und die Banken, zur Rechenschaft zieht».

Frauenstreik, Künzi streikt!

Für die Pflege der Pflege

Habt ihr amigs auch dökterlet? Ja gäll! Aber «pflegerlet» habt ihr sicher nie. Dabei gibt’s viel mehr Pflegerinnen als Dökter, aber sie verdienen viel weniger. Und haben komische Arbeitsbedingungen. Meine Freundin Schaggä (kommt von Jacqueline), die ist Pflegerin, also Pflegefachfrau, in einem Riesenspital.

Editorial, Frauenstreik

Lila Lauffeuer

Danke, Donald Trump: Seit es ihn gibt im Weissen Haus, gibt es auch eine neue Frauenbewegung. Und sie verbreitet sich wie ein lila Lauffeuer. Nicht mit uns, sagen die Polinnen zu ihrer katholisch-konservativen Rechtsregierung und deren Plänen für ein Abtreibungsverbot. Und die Spanierinnen rufen: «Schluss mit diesem Machismo!» Letztes Jahr, am grossen Frauenstreik, waren sie sechs Millionen. Und sie wollen es schon wieder tun: Am 8. März, am internationalen Frauentag, soll alles ruhen, zu Hause, am Arbeitsplatz und in der Schule. «Das ist ein echter Generalstreik», sagt Mit­organisatorin Chelo Hernández. Sie ist streikerprobt und wild entschlossen. Doch nicht nur sie: Von Rio bis nach Kerala brechen die Frauendemos nicht ab. «Jetzt müssen wir einfach», sagt Alexandrina Farinha. Die Wahlgenferin ist aktiv im Genfer Streikkomitee für den Frauenstreik am 14. Juni.

Frauenstreik, Künzi streikt!

Für mehr Primar-Männer

Meine Nichte (7) hat jetzt einen Lehrer als Lehrerin, also en Maa. Dasch es Züüg, weil es gibt an der Schule öppe 20 Lehrerinnen und nur einen einzigen Lehrer. Den Herrn ­Ineichen. Er kommt mit dem Skateboard und tschuttet 2. Liga. Meine Nichte findet ihn vor allem deshalb ok, weil sie jetzt das Guete-Morge-Lied nicht mehr so höch singen müssen.