Am 14. Juni 2019 findet der zweite Frauenstreik statt. Es geht um Lohngleichheit und unbezahlte Hausarbeit. Um Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Und um das Ende von Sexismus und Gewalt. work berichtet laufend über die Streik-Gründe, die Protagonistinnen, die beteiligten Organisationen und geplante Aktionen.
Mein Lieblingslied ist Sinas Song vom Sohn vom Pfarrer mit «schiine Öigä». Und weil es der Sohn vom Pfarrer ist, ist das ganze «Beriäru und Värfiäru» (Berühren und Verführen) natürlich noch viel aufregender als bei Normalsterblichen. Sina singt das so gut, dass man sofort gern dabei wär.
Es ist doch so: Er füdlet ume, und sie dehei am Füdle putze. Er am Grümpelturnier (untrainiert, aber topmotiviert) und sie dehei am Grümpelsortieren. Er verletzt sich (untrainiert, ich sags ja!), sie verpflegt ihn. Sie pflegt auch noch seine Eltern und ihre eigenen und die Meersäuli.
Nur noch 147 Mal schlafen bis zum Frauenstreik: Am 14. Juni, 28 Jahre nach dem ersten Frauenstreik, wird er steigen. Bereits sind in den meisten Kantonen Streikkomitees am Hirnen, Prüfen, Planen. Nur die Urschweiz zagt noch. Und bereits ist auch eine nationale Streikkoordination aktiv. Wer, was, wo, warum plus lässige Illus finden Sie auf der Website www.frauenstreik2019.ch. Einstimmig und unter Applaus hatte der Gewerkschaftsbund an seinem Kongress im Dezember Ja gesagt zu diesem zweiten Streich. Ja zu den nötigen finanziellen und persönlichen Ressourcen. Und bereits hat beim SGB Mme Frauenstreik ihre Arbeit als Kampagnenverantwortliche aufgenommen.
Gysi oder Maillard? Frau oder Mann? Schon früh lief die Debatte um die Nachfolge von SGB-Präsident Rechsteiner auf der Gender-Schiene. Dabei spielte die West-Ost-Schiene eine mindestens ebenso wichtige Rolle.
Für Barbara Gysi ist die Gewerkschaftsbewegung zu einseitig aufgestellt und nur in gewissen Branchen stark. Etwa bei der Eisenbahn oder in der Industrie. Das möchte sie ändern, wenn sie gewählt wird.
Enough is enough is enough is enough is enough: Der Bundesplatz vibiriert unter Donna Summers Kampfsong. Genug ist genug! Die Frauen wollen endlich Lohngleichheit, subito, lieber gleich berechtigt als später. Und sie wollen einen zweiten Frauenstreik: am 14. Juni 2019.
Es geschieht am 8. November 2016: Donald Trump besteigt den Thron der USA. Entgegen allen Wahlprognosen. Und (fast) alle reiben sich die Augen. Vor allem viele Frauen. Auf einen Schlag wird ihnen bewusst: Mit der Wahl des Sexisten, Rassisten und Grapschers Trump wird das politische Pendel zurückschlagen. Mit Trump steht alles Erreichte plötzlich wieder auf dem Spiel.
Gratisarbeit, Altersarmut, Gewalt: Die Frauen haben die Nase gestrichen voll. Am 22. September gehen sie deshalb in Bern auf die Strasse. Und nächsten Juni in der ganzen Schweiz – zum Frauenstreik.
Streik liegt in der Luft. Frauenstreik. Schon haben Frauen in Lausanne, Genf, im Wallis, in Basel, Bern und Zürich beschlossen, dass es am 14. Juni 2019 zum zweiten grossen Frauenstreik der Schweiz kommen wird. 28 Jahre nach dem ersten, dem bisher grössten Streik in der Geschichte der Schweiz. Gründe gibt es immer noch genug.