Sie wollen den Mindestlohn um 1600 Prozent erhöhen. Nur mit einer Lohnexplosion, sagen die kampferprobten nigerianischen Gewerkschaften, kann das Land noch gerettet werden.
Weil er ein sterbendes kalabrisches Dorf mit Asylsuchenden in ein blühendes Wunder verwandelte, warf ihn Italiens Rechte ins Gefängnis. Jetzt will Mimmo Lucano das Modell «globales Dorf» nach Europa tragen und kandidiert für die EU-Wahlen.
461 Mitarbeitende der Nestlé-Fabrik in Toronto (CA) sind in einen unbefristeten Streik getreten. Sie fordern vom Schweizer Nahrungsmittelgiganten den vollen Teuerungsausgleich und eine Erhöhung der Pensionskassengelder.
Nach 180 Streik-Tagen in einer sächsischen Recyclingfabrik beschloss die Belegschaft Streikunterbruch zugunsten von Verhandlungen. Davon wollte ihr Chef aber nichts wissen und verhängte eine Aussperrung – die erste in Deutschland seit 40 Jahren!
Die EU will flüchtende Menschen noch brutaler als bisher fernhalten. Die Schweiz ist Teil dieses Abschottungsregimes. Das Manifest «Menschen schützen – auch an den Grenzen» verlangt jetzt vom Bundesrat, dass er wenigstens auf die Einhaltung minimalster Menschenrechte pocht. Unia-Präsidentin Vania Alleva hat als eine der Ersten unterschrieben.
48 Jahre lang herrschte in Portugal eine Diktatur. Doch am 25. April 1974 geschah das Unglaubliche: Fortschrittliche Offiziere und Soldaten brachten in einem minutiös geplanten Putsch das ganze faschistoide Regime zum Sturz – und zwar binnen weniger Stunden. Weite Teile der Zivilbevölkerung bejubelten den fast unblutigen Coup und steckten den Soldaten Nelken in die Gewehrläufe. Gleichzeitig trat die Arbeiterschaft eine veritable Revolution los und trieb die Demokratisierung in allen Bereichen voran. Heute ist der 25. April der Nationalfeiertag der Republik Portugal. Auch in der Unia ist die Erinnerung an die Nelkenrevolution hellwach und sehr divers – kein Wunder bei über 26 000 portugiesischen Mitgliedern!
Die Nelkenrevolution war mehr als ein genialer Militärputsch für die Demokratie. Raquel Varela spricht sogar vom radikalsten sozialrevolutionären Prozess im Europa der Nachkriegszeit. Warum darüber heute kaum mehr gesprochen wird und was hinter dem jüngsten Wahlsieg der extremen Rechten steckt, erklärt die Historikerin im grossen work-Interview.
Wer bestimmt die Preise von Gemüse und Früchten im Supermarkt? Und welchen Anteil erhält die Pflückerin? Viel zu wenig, sagt Sonia Melo, die sich mit der Organisation Sezonieri in Österreich für die Rechte der Erntehelferinnen und -helfer einsetzt.