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Kolumnen

Editorial

Gegen das Vergessen

Manche Fotos sind brutal konkret. Das von Napalm verletzte, nackte, schreiende Mädchen: die Verkörperung des grausamen Vietnamkrieges. Der kleine Junge im roten T-Shirt, der tot am Strand liegt: das unerträgliche Symbol für das Versagen Europas in der Flüchtlingskrise. Weisse Männer, die in herrischen Posen über halbnackten schwarzen Frauen stehen: verstörende Sinnbilder kolonialistischer Ausbeutung und der sexuellen Gewalt des weissen Mannes.

1x1 der Wirtschaft

Profite steigen, doch Reallöhne sinken deutlich

Die Löhne sind in den letzten zwei ­Jahren kaum mehr gestiegen. Zwar konnten die Gewerkschaften in den ­Gesamtarbeitsverträgen noch geringe Lohnerhöhungen aushandeln, im Durchschnitt aller Wirtschaftszweige ­erhöhten sich die Löhne 2017 und 2018 aber nur um knapp ein Prozent.

Editorial

Wieder Alltag, Schwestern

«Gell, es war so, dass man jetzt fast nicht mehr in den Alltag zurück­findet», sagte Geschichtsprofessorin Caroline Arni ein paar Tage nach dem Frauenstreik zu mir. Als ich sie fragte, ob sie für work den Frauenstreik analysieren könnte. Denn noch ist wenig darüber nachgedacht worden, was am 14. Juni 2019 eigentlich passiert ist. Wie war dieser gigantische Tag möglich? Und was bedeutet er?

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Ein Streik wird wahr!

Und work kommt mit einer Extra-Frauenstreik-Ausgabe. Mit über 60 Frauen auf 18 Seiten. 37 Frauen, die sagen, warum sie heute am Streik dabei sind: Pflegefachfrauen, Uhrenarbeiterinnen, 1 Regierungs­rätin, Serviceangestellte, 1 Bäuerin, Fuss­ballerin Sarah Akanji und die höchste Schweizerin: Nationalratspräsidentin Marina Carobbio Guscetti. Sie unterbricht heute die laufende Session im Bundeshaus zwischen 11 Uhr und 11 Uhr 15 für den Frauenstreik. Dies ganz zum Wut­anfälleli von SVP-Kläffer Andreas Glarner: «Was für ein Unwort: ‹Frauenstreik›! Welche normale Frau, meine geschätzten Kolleginnen und Kollegen, will denn streiken? Und wenn ja, wofür?»

1x1 der Wirtschaft

Arbeitslosigkeit: Darum täuscht die «Quote»

Die Zeiten sind vorbei, in denen sich die Schweiz mit ihrer tiefen Arbeits­losigkeit brüsten konnte. Die hiesige Erwerbslosenquote erreichte 2018 im Jahresdurchschnitt 4,9 Prozent. Im europäischen Vergleich ist die Schweiz damit ins Mittelfeld abgerutscht.

Editorial

Galaktisch ­relevant

Schreib doch nicht schon wieder über diesen Frauenstreik! Das sagte mir vor zwei Tagen eine gute Freundin und rümpfte ihre schöne Nase: Da fällt in Grossbritannien Theresa May, da stürzt in Österreich die ganze schwarz-blaue Re­gierung, da erhebt sich in Italien nach reüssierten EU-Wahlen der Neofaschist Salvini über alle anderen: und du, was schreibst du? Über einen Frauenstreik, der noch nicht mal stattgefunden hat. Und ich sagte: Warum denn nicht? Warum nicht über den Frauenstreik schreiben? Da ist wenigstens was los, was schon lange nicht mehr los war: Power to the people! Unter dem Pflaster der Strand.